Die Silent Funktion

Die Silent-Technik ist in Deutschland erfunden worden: Bei Ed. Seiler hatte man bereits ca. 1988 eine Stoppleiste in den gerade neu entwickelten „Showmaster“ Flügel mit MIDI-Schnittstelle eingebaut, aber das erste Klavier mit Stummschaltungssystem („Night & Day“) wurde 1991 – und damit 2 Jahre früher als Yamaha – von der italienischen Firma Furstein herausgebracht (seine Berliner Premiere hatte es übrigens bei Deuker Pianos & Flügel). Und so funktioniert ein Silent System:

Silent Modus

Kurz vor dem Berühren der Saiten werden die Hämmer durch eine Stoppleiste am Stiel abgefangen. Das ist die mechanische Komponente: Das Instrument ist jetzt zunächst einmal stumm, obwohl die Mechanik nach wie vor in Bewegung ist und damit das gewohnte Anschlagsgefühl erhalten bleibt (lesen Sie dazu auch unter „Die größten Irrtümer III: Technik“ Irrtum Nr. 5: „Ein Silent-System ruiniert den Anschlag des Klaviers„).

Stoppleiste (Klavier):Sensorleiste:Modul (Quiet Time GT2):
Der Hammer wird abgefangenDie Bewegung der Tasten wird aufgezeichnet
Abbildung: GT2 Mini

Unter der Klaviatur montierte Sensoren sorgen nun dafür, dass die im Modul gespeicherten Klänge (diese stammen z. B. von einem Konzertflügel) beim Drücken der Tasten abgerufen und über Kopfhörer oder Lautsprecher hörbar gemacht werden. Das ist die elektronische Komponente.

Normalbetrieb:

Sie spielen auf Ihrem Klavier wie immer (oder Sie kombinieren beide Funktionen, indem Sie Lautsprecher statt Kopfhörer benutzen und so den akustischen Klavierklang mit einem Sound aus dem Modul mischen).

Doppelte Auslösung:

Der von Martin Deuker entwickelte Mute Rail Optimizer bewirkt, dass auch Flügel mit nachgerüsteten Stoppleisten mit der normalen Auslösung funktionieren, wenn sie akustisch gespielt werden – also ohne Nachteile für die Spielart. Jetzt auch kompatibel mit allen gängigen Silent-Systemen.